Wasserschaden selbst trocknen – geht das?

Wie bei vielen häuslichen Reparaturarbeiten, wird zuerst versucht das Problem selbst zu lösen. Wie und ob sich das bei einem Wasserschaden gut realisieren lässt, lesen sie hier:

Bevor man mit der Trocknung beginnt, sollten erst alle nötigen Sofortmaßnahmen getroffen und alle Wasserleitungen in den vom Schaden betroffenen Räumen auf mögliche Schwachstellen überprüft werden. Ansonsten läuft man Gefahr, dass zu einem späteren Zeitpunkt erneut Wasser austritt und neue Schäden verursacht. Anschließend gilt es, das Gebäude schnell und vollständig trockenzulegen. Dies kann man, gerade bei kleineren Schäden, wie etwa einer feuchten Stelle im Putz, selbst bewerkstelligen. Aber vor allem bei großflächigen oder komplizierten Schäden sollte man sich definitiv an ein Fachunternehmen wenden. Wer den Schaden dennoch selbst beheben will, sollte einiges beachten:

1. Wärme allein ist nicht hilfreich

Viele Verbraucher denken, dass ein Wasserschaden allein durch das Erwärmen der betroffenen Räumlichkeit behebbar ist. Dies ist jedoch falsch. Wärme wirkt sich zwar auch positiv auf die Trocknung aus, ist aber ohne weitere Maßnahmen nicht zielführend. Im schlimmsten Fall entsteht sogar durch das so herbeigeführte feucht-warme Raumklima Schimmelbefall. Dieser kann die menschliche Gesundheit enorm gefährden.

2. Lüften

Theoretisch ist eine Trocknung von Wasserschäden durch Lüften möglich. Diese zieht sich aber auch bei günstigen Bedingungen, wie etwa warmem, trockenem Wetter, meist über mehrere Monate hin. In dieser langen Zeit kann die Feuchtigkeit in der Bausubstanz weitere Schäden anrichten. Des Weiteren ist gerade bei unterirdischen Räumlichkeiten das Lüften oft nur schwer oder überhaupt nicht machbar, weshalb auch nach Ablauf einiger Monate oft eine erhebliche Restfeuchtigkeit im Baumaterial erhalten bleibt.

Aus diesen Gründen kommt man am Einsatz technischer Geräte praktisch nicht vorbei. Mithilfe von professionellen Bautrocknern verkürzt sich die Trocknungsdauer erheblich und bei fachgerechtem Einsatz wird die überschüssige Feuchtigkeit komplett entfernt. Sie können diese Geräte auch selbst für die Trocknung mieten und mit ihnen arbeiten. Auch hierbei sollten Sie allerdings folgendes wissen:

Bautrockner arbeiten nicht alle mit demselben Verfahren. Je nach genauen Schadensumständen werden unterschiedliche Geräte eingesetzt, damit die Trocknung gelingt. Wenn das falsche Verfahren zum Einsatz kommt, besteht das Risiko, dass ein Teil der Feuchtigkeit nicht entfernt wird. Daher ist es äußerst sinnvoll, sich bei der Wahl der Trocknungsgeräte fachkundigen Rat einzuholen (für mehr Informationen: siehe „Verschiedene Arten der technischen Bautrocknung“).

Nach Abschluss der Trocknung ist es unbedingt notwendig, die getrocknete Bausubstanz genau auf Feuchtigkeitsreste zu untersuchen. Diese können anderenfalls zu erneuten Schäden oder gefährlichem Schimmelpilzwachstum führen. Oft kann Restfeuchtigkeit aber mit bloßem Auge nur schwer erkennbar sein. Deshalb ist auch hier professionelle Hilfe sehr empfehlenswert.

Außer den Bautrocknern selbst ist es oft sinnvoll, sich weitere technische Hilfsmittel, wie zum Beispiel Heizgeräte oder Turbolüfter, zu besorgen. Viele von diesen können ebenfalls geliehen werden. Durch deren Hilfe gestaltet sich der Trocknungsvorgang effektiver und die Dauer wird verkürzt.

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