Der Einsatz von professionellen Bautrocknungsgeräten ist notwendig für die effektive und restlose Beseitigung von Wasserrückständen in der Bausubstanz. Die Trocknung mit Hilfe dieser Geräte kann allerdings, abhängig von der Schwere des Wasserschadens, mehrere Tage oder sogar Wochen dauern. Um die Trocknungsdauer zu verkürzen, ist es daher wichtig, auf weitere Hilfsmittel zurückzugreifen.
LüftenDie einfachste Maßnahme zur Beschleunigung der Trocknung ist das Lüften. Achten Sie darauf, dass während dem Einsatz eines Bautrockners alle Fenster und Türen der zu entfeuchtenden Räume geschlossen sind aber allerdings regelmäßig stoßgelüftet wird. Eine gute Luftzirkulation unterstützt die Arbeit der Bautrocknungsgeräte und beschleunigt die Trocknung auf natürliche Weise. Die Luftfeuchtigkeit der hereinströmenden Luft ist normalerweise niedriger als die im Raum, was die Trocknung positiv beeinflusst, denn trockenere Luft kann mehr Wasser aufnehmen als feuchte. An regnerischen Tagen sollten Sie selbstverständlich auf das Lüften verzichten, denn an diesen Tagen ist die Luft außen ebenfalls sehr feucht, was zu einer Verlangsamung der Trocknung führt. Zudem besteht an regnerischen Tagen ein hohes Risiko, dass es in die Räume hineinregnet, was ebenfalls zu einer Verlängerung der Trocknungsdauer oder schlimmstenfalls zu neuen Wasserschäden führen kann.
HeizenNeben dem Lüften ist Heizen eine weitere einfache Maßnahme, die die Trocknungsdauer erheblich verkürzen kann. Sie sollten stets dafür sorgen, eine konstante Raumtemperatur von 26-30° C zu halten, denn bei diesen Werten können die Bautrocknungsgeräte besonders effektiv arbeiten. Ein warmes Raumklima unterstützt außerdem die natürliche Trocknung der Bausubstanz, denn warme Luft kann besser Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Beachten Sie allerdings, dass die Raumtemperatur 30° C nicht überschreiten sollte, denn ab diesem Wert können die Geräte überhitzen und zu Schäden im Bautrockner führen.
Lüften und HeizenDie Kombination dieser beiden einfachen Maßnahmen kann zu einer merkbaren Verkürzung der Trocknungsdauer führen. Wichtig ist hierbei, dass Sie nicht gleichzeitig lüften und heizen, sondern immer getrennt. Heizen Sie beispielsweise für einen Zeitraum von 2 Stunden und lassen Sie die Fenster während diesem Zeitraum geschlossen, anschließend stoßlüften und schalten Sie die Heizungen währenddessen aus. Durch diese Technik erreichen Sie ein Maximum an Effektivität, ohne zu große Kompromisse zwischen beiden Methoden einzugehen.
Die Trocknungsdauer von Estrich kann durch Erwärmen stark reduziert werden. Eine eingebaute Fußbodenheizung kann für die Trocknung Ihres Estrichs von enormem Vorteil sein, doch Sie sollten mit dem Einsatz der Fußbodenheizung aufpassen, denn eine zu schnelle Erhitzung kann zu Rissen und Schäden am Estrich führen. Daher sollten Sie nach einem Heizplan vorgehen oder ein Aufheizprogramm der Fußbodenheizung verwenden.
Der Estrich muss drei Tage nach dem Einbau ruhen, damit er von selbst trocknen kann, am vierten Tag müssen Sie das Zimmer gründlich lüften und dann die Temperatur der Fußbodenheizung auf konstante 25°C einstellen. Nun muss diese Temperatur drei Tage lang konstant gehalten werden. Die nächsten sechs Tage soll die Temperatur der Fußbodenheizung nun um 5°C pro Tag erhöht werden. Nach dieser Vorlaufphase sollte die Fußbodenheizung auf 55°C eingestellt sein. Dieser Wert darf keinesfalls überschritten werden, da die Heizung sonst beschädigt werden kann. Die Temperatur von 55°C soll bei öfterem Lüften für drei Tage gehalten werden. Abschließend muss die Temperatur für drei Tage jeweils um 10°C pro Tag gesenkt werden.
Hier der Heizplan in der Übersicht:
| Tag | Temperatur |
|---|---|
| 1-3 | 25°C |
| 4 | 30°C |
| 5 | 35°C |
| 6 | 40°C |
| 7 | 45°C |
| 8 | 50°C |
| 9 | 55°C |
| 10-12 | 55°C |
| 13 | 45°C |
| 14 | 35°C |
| 15 | 25°C |
Viele Hersteller von Fußbodenheizungen haben das Aufheizprogramm in die Fußbodenheizungen einprogrammiert, sodass Sie nur durch Knopfdruck das Aufheizprogramm durchlaufen lassen können.
Informieren Sie sich vor dem Start der Erwärmung unbedingt bei einem Fachmann, ob und wie Sie ihren Estrich mittels Fußbodenheizung trocknen können. Der Heizplan kann als Vorlage dienen, allerdings müssen manche Estricharten wesentlich langsamer getrocknet werden.
Chemische LösungenAuch mit Hilfe von Estrichbindern kann die Trocknungsdauer des Bodens erheblich verkürzen. Durch unterschiedlich große Konzentration dieses Mittels kann die Belegreife für den Boden auf den Tag genau bestimmt werden, gleichzeitig erschweren chemische Lösungen die Rückfeuchtung des Estrichs während dem Trocknungsprozess. Außerdem ist der Einsatz dieser Mittel unter verschiedensten klimatischen Bedingungen möglich.
Sowohl bei Aufheizprogrammen als auch bei chemischen Lösungen sollten Sie sich im Vornherein professionell beraten lassen, denn auch hier kann durch fehlerhafte Anwendung ein großer Schaden für den Estrich entstehen.
