Wasserschäden orten

Bei Rohrbrüchen mit Wasserschaden ist die genaue Leckstelle nicht immer gleich ersichtlich. Um ihn zu beseitigen, ist jedoch seine exakte Ortung unbedingt nötig.

Hinweise für Wasserschäden

Oft gibt es verschiedene Anzeichen, die auf einen Wasserschaden durch Rohrbruch hindeuten. Wenn zum Beispiel der Wasserzähler einen ungewöhnlich hohen Wasserverbrauch anzeigt, könnte dies an einer undichten Stelle im Leitungssystem liegen. Ein eindeutiger Hinweis sind feuchte, oft verfärbte Stellen an Wand, Boden oder Decke. Falls solche Erscheinungen bemerkt werden, sollten Sie versuchen, das Leck in der Leitung zu finden. Hierzu eignet sich die folgende, einfache Methode: Man legt an Stellen, an welchen der Verdacht eines Rohrbruchs besteht, trockene Tücher aus. Wenn sich diese nach einer Weile feucht sind, ist die umliegende Bausubstanz mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Wasserschaden betroffen. Falls ein Schaden festgestellt wurde, jedoch nicht geortet werden kann, gibt es einen weiteren Trick:

Stellen Sie die Wasserzufuhr von allen in Frage kommenden Leitungen ab und schalten Sie sie abwechselnd wieder ein. Wenn der Austritt von Wasser an der Stelle des Schadens bemerkt wird, wissen Sie, welche Leitung betroffen ist.

Anschließend muss der genaue Ort des Rohrbruches ermittelt werden. Dafür ist es nicht sinnvoll, einfach auf Verdacht die Wasserleitungen im Mauerwerk freizulegen. Hierfür gibt es professionelle, zerstörungsfreiere Methoden. Diese überlässt man am besten einem Experten für Leckortung.

Methoden zur professionellen Leckortung Thermographie

Bei dieser Methode wird die Wasseraustrittsstelle mithilfe der Wassertemperatur ermittelt. Spezielle Geräte können den Verlauf von Wasserrohren im Mauerwerk anhand des Temperaturunterschiedes, welcher zwischen Wasser und Baumaterial besteht, erkennen. Bei einem Rohrbruch verteilt sich in seiner Umgebung Wasser in der Bausubstanz. Dies bewirkt eine Temperaturveränderung um die Bruchstelle, welche den Ort des Bruches verrät. Für diese Methode ist es am besten, wenn warmes Wasser durch die Leitungen fliest.

Ortung mithilfe einer Kamera

Hierfür wird die betroffene Wasserleitung angebohrt und eine kleine Kamera in sie eingeführt. Mit dieser tastet man sich im Rohr langsam vor, bis die Bruchstelle gefunden wird.

Leckortung mit Gas

Für dieses Verfahren muss die zu untersuchende Leitung vollständig wasserfrei sein. Das spezielle Gasgemisch, welches zur Ortung des Schadens in das Rohr eingeleitet wird, kann sich nicht mit Wasser mischen. Dieses Gas tritt an der undichten Stelle der Leitung aus und zeigt so die genaue Bruchstelle an.

Akustische Ortung

Das Entweichen von Wasser aus Leitungen erzeugt sehr leise, für das menschliche Gehör meist nicht wahrnehmbare Geräusche. Mit speziellen Mikrofonen, mit welchen die Wasserrohre abgehört werden, können diese erfasst werden. Je stärker das Geräusch ist, desto näher befindet man sich an der Austrittsstelle. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere, wenn die abgehörten Leitungen aus Metall bestehen. In diesen werden Schallwellen sehr gut weitergeleitet.

Eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens ist das sogenannte Korrelationsverfahren. Bei diesem werden zwei Mikrofone an die betroffene Wasserleitung angeschlossen, eines rechts und eines links des Leitungsbruches. Beide Mikrofone empfangen die Geräusche der Leckstelle und geben diese an ein weiteres Gerät, dem Korrelator, ab. Dieser kann aus der unterschiedlichen Verzögerung der Geräusche an den Mikrofonen die beschädigte Stelle im Rohr exakt errechnen. Für dieses Verfahren werden allerdings einige Informationen, wie Durchmesser, Material und ungefähre Länge der Wasserrohre, benötigt.

Diese Verfahren können meist mit geringem Aufwand von fachkundigen Personen durchgeführt werden. Die damit verbundenen Kosten sollte man in Kauf nehmen, da man so bei der folgenden Reparatur des Rohrbruches erheblich Zeit und Geld sparen kann.

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