Bautrockner sind etablierte Geräte für verschiedenste Anwendungsbereiche bei Neu-, Umbauten oder für Sanierungsarbeiten. Einfach gesprochen handelt es sich bei Bautrocknern um professionelle Luftentfeuchter, die für eine schnelle und zuverlässige Entfernung von überschüssigem Wasser in Baustoffen und der Luft sorgen.
Aufbau und Funktion eines BautrocknersEs gibt zwei verschiedene Arten von Bautrocknungsgeräten, die sich durch ihre Funktionsweisen und den damit verbundenen Aufbau unterscheiden. Vor der Anschaffung eines Bautrockners sollten Sie sich auf jeden Fall über das Funktionsverfahren des Gerätes informieren, da die Gerätetypen je nach Anwendungsfall unterschiedlich effizient arbeiten.
KondensationsverfahrenDas Kondensationsverfahren funktioniert nach dem physikalischen Prinzip der Tauwasserbildung, das aus dem Alltag sehr gut bekannt ist. Dieses Prinzip besagt, dass sich in der Luft vorhandener Wasserdampf immer an kalten Gegenständen oder Oberflächen niederschlägt und dort vom gasförmigen in den wasserförmigen Zustand übergeht. Aus dem Alltag ist dieses Prinzip durch Tiefkühlfächer sehr bekannt. Der vorhandene Wasserdampf in der Luft des Tiefkühlfaches schlägt sich an der kältesten Stelle, die Wand des Tiefkühlfaches, nieder und wird dort erst vom gasförmigen in den flüssigen und danach wegen der Temperaturen unter 0° C in den festen Zustand abgekühlt. Die Folge davon ist, dass sich mit der Zeit eine dicke Eisschicht im Tiefkühlfach bildet.
Bautrockner mit dem Kondensationsverfahren nutzen dieses physikalische Prinzip, um damit die Luftfeuchtigkeit deutlich zu senken. Durch einen eingeführten Ventilator wird die Luft an Kühlrippen vorbeigeleitet und durch das Kondensationsprinzip wird der in der Luft vorhandene Wasserdampf abgekühlt. Dieser Vorgang produziert Tauwasser, dass je nach Bauart des Bautrockners in einem Wasserbehälter gesammelt wird oder gleich durch einen Schlauch abgeleitet wird. Der Kompressor, der die Kühlrippen elektrisch herunterkühlt, produziert als Nebenprodukt Wärmeenergie, die die trockene Luft nun noch erwärmt, bevor sie wieder in den Raum abgegeben wird. Dadurch kommt es zu einem starken Anstieg der Raumtemperatur, was den Trocknungsprozess wiederum beschleunigt.
AdsorptionsverfahrenDas Adsorptionsverfahren (lat. adsorbere „ansaugen“) funktioniert mit Hilfe eines hygroskopischen (wasserbindenden) Salzes wie Silicia-Gel, Lithium-Chlorid oder Zeolith. Diese Salze haben eine sehr große Oberfläche und können daher große Mengen an Wasser binden. Bautrockner, die mit dem Adsorptionsverfahren arbeiten, haben ebenfalls einen Ventilator, der die feuchte Luft ansaugt. Das trocknende Salz ist an einem Rotor angebracht und anschließend wird die trockene Luft von einem Heizeinsatz erwärmt, um die Raumtemperatur und damit den Entwässerungsprozess zu beschleunigen. Da das Salz mit einer steigender Wasserkonzentration seine Wirkung verliert, dient der Heizeinsatz zusätzlich auch als entwässernd für das Salz. Bei der Entwässerung entsteht eine sogenannte Regenerationsluft, die aus dem Raum abgeleitet werden muss, da sie eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist.
Achten Sie bei der Anschaffung eines Bautrockners mit Adsorptionsverfahren darauf, ob dieser einen Heizeinsatz besitzt, denn bei diesen Modellen muss das Trocknungssalz regelmäßig ausgetauscht werden. In der Regel entstehen dadurch höhere Kosten als für den Stromverbrauch des Heizeinsatzes.
Bautrockner senken schnell die Luftfeuchtigkeit in Räumen und können daher bei vielen Vorhaben eine echte Erleichterung sein. So können dank dem Einsatz von Bautrocknern folgeschwere Wasserschäden schnell behoben werden oder die Wartezeiten bei Bauvorhaben deutlich verkürzt werden. Rohbauten oder neuer Estrich können schneller trockengelegt werden und bei Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten sind Bautrocknungsgeräte oft nützlich, um Malarbeiten zügig voranzubringen.
Kondensationstrockner oder AdsorptionstrocknerKondensationstrockner eigenen sich besonders gut für den Einsatz in warmen Räumen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Diese Art von Geräten arbeitet besonders effektiv bei einer Raumtemperatur von über 20° C und einer Luftfeuchtigkeit von ungefähr über 70%. Es empfiehlt sich einen Kondensationstrockner anzuschaffen, wenn die Luftfeuchtigkeit schnell gesenkt werden muss.
Adsorptionstrockner sind prädestiniert für den Einsatz in trockeneren Räumen konzipiert, denn die Effizienz der Geräte verändert sich nicht bei unterschiedlichen Temperaturen. Der Einsatz von Adsorptionstrocknern lohnt sich, wenn es darum geht, die Luftfeuchtigkeit in einem Raum auf einen besonders niedrigen Wert zu senken. (Für weitere Informationen siehe: Verschiedene Verfahren der Bautrocknung)
Technische DatenBei der Anschaffung eines Bautrockners sollten Sie auf bestimmte Bezugsgrößen achten, was die technischen Daten des Gerätes betrifft.
Entfeuchtungsleistung pro Tag: qualitativ hochwertige Bautrockner sollten mindestens eine Entfeuchtungsleistung von 50l/Tag aufweisen. Achten Sie unbedingt darauf, für welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit diese Werte sind. Der gebräuchliche Bezugswert sind 30°C und 80% Luftfeuchtigkeit, allerdings werden nicht alle Hersteller mit diesen Bezugsgrößen angeben.
Luftumwälzung pro Stunde: Ein professioneller Bautrockner sollte eine Menge von mindestens 300 Kubikmetern Luft pro Stunde verarbeiten können. Allgemein gilt: Je mehr, desto besser.
Stromverbrauch: Der Stromverbrauch des Geräts kann anhand der Leistung sehr einfach errechnet werden. Die Leistung in Watt muss mit der geplanten Laufzeit multipliziert werden, so erhält man den Stromverbrauch in Wattstunden. Wenn sie diesen Wert durch 1000 teilen, erfahren Sie den Stromverbrauch in Kilowattstunden, die Bezugsgröße für die Stromkostenberechnung. Eine Kilowattstunde kostet durchschnittlich 28 Cent. Die Stromkosten können je nach Leistung des Gerätes stark variieren, daher sollten Sie genau auf diesen Wert achten. Ein Bautrockner mit 300 W Leistung würde am Tag etwas mehr als 2€ Strom kosten, ein Bautrockner mit einer Leistung von 1.500 Watt würde knapp über 10€ bei 24 Stunden Laufzeit kosten.
